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Münchner Gesichter mit Cecilia Estrada von der Librairie française

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Es ist mehr als vier Jahre her, dass Cecilia Estrada eine kleine Buchhandlung für französisch- und spanischsprachige Literatur in der Georgenstraße eröffnete. Heute ist die Librairie francaise / Librería española ein fester Teil des Universitätsviertels und der Kulturstadt München, Estrada hat mit der Zeit einen treuen Kundenkreis gewonnen. In den Regalen finden sich Klassiker und neue Romane ebenso wie Sachbücher, bandes dessinées und Kinderbücher. Sie stammen nicht nur aus Frankreich und Spanien, sondern aus der ganzen Welt – Marokko, Argentinien, Kamerun, Kuba, …

MUCBOOK: Du leitest eine französisch-spanische Buchhandlung in der Maxvorstadt – eine einzigartige Kombination. Wie kam es dazu?

Cecilia Estrada: Immer, wenn ich in einer neuen Stadt oder einem neuen Land ankomme, besuche ich auch die Buchhandlungen. Es ist faszinierend, Buchläden zu entdecken, die auf andere Sprachen als die des Landes spezialisiert sind. Als ich nach München kam, hat es ich mich sehr gefreut, hier eine französische und eine spanische Buchhandlung vorzufinden, die beide eine Tradition in der Stadt haben. So fühlte ich mich schnell wie zu Hause.

Leider musste ich dann aber mit ansehen, wie sich beide Buchhandlungen veränderten und schließlich schlossen. Ich war Kunde und Mitarbeiter der ersten und letzten Buchhandlung. Da ich es nicht akzeptieren kann, ohne Buchhandlungen zu sein, habe ich beschlossen, wieder eine französische und eine spanische Buchhandlung zu eröffnen.

Was ist die Mission einer fremdsprachigen Buchhandlung in einer (Kultur)Stadt wie München?

München ist eine multikulturelle Stadt. Unsere gesamte heutige Gesellschaft ist multikulturell. Ich denke, unsere Aufgabe als Gesellschaft ist es, immer neue “Kulturen” hinzuzufügen. Bücher sind der beste Weg, um andere Sprachen, Orte und Kulturen kennen zu lernen.

Wer sind die Kund*innen der Librairie?

Alle, die Bücher lieben, sind bei mir willkommen. Meine Kund*innen sind Menschen, die Französisch oder Spanisch sprechen, egal ob es ihre Muttersprache bzw. eine ihrer Muttersprachen ist oder sie es gelernt haben. Manche Leute brauchen ein Geschenk für jemanden, der Französisch oder Spanisch spricht oder studiert. Die meisten meiner Kund*innen sind multilingual, also mehrsprachig.

Was bedeutet die Coronakrise für die Buchhandlung?

Im Prinzip hatte Covid einen “positiven” Effekt. Die Leute hatten Zeit, wieder zum Lesen zu kommen. Aber für kleine unabhängige Buchhandlungen wie meine war es schwierig, geschlossen zu bleiben oder mit dem Prinzip “Click and Collect” zu arbeiten. Die meisten von uns sind keine Versandbuchhandlung, wir haben keinen Online-Katalog. Leider hat nur ein Unternehmen, das zudem fast keine Steuern bezahlen muss, von dieser Situation profitiert. Ich habe das Glück, eine wunderbare Kundschaft zu haben, die mich enorm unterstützt.

Klassiker oder Gegenwartsliteratur?

Jede Literatur, alle Autor*innen sind in meinen Regalen willkommen.

Zwei aktuelle Lesetipps?

Eine Sommerlektüre auf Französisch: Trois von Valérie Perrin. Es ist die Geschichte einer Freundschaft zwischen einem Mädchen und zwei Jungen, die sich in der Grundschule kennengelernt haben und zusammen aufgewachsen sind. Auf Spanisch: Sacrificios humanos von der ecuadorianischen Autorin María Fernanda Ampuero.

So, und jetzt zu den wirklich wichtigen Fragen:

Weißwurst oder Leberkas?

Beide mit süßem Senf, aber nicht gleichzeitig.

Worüber fluchst du am häufigsten in München?

Es gibt viele Sirenen (Feuerwehr, Krankenwagen usw.), ich weiß nicht, warum.

Und was läuft doch irgendwie ganz gut?

Die Kultur, die Ruhe und das viele Grün in der Stadt, und dass man immer mit dem Fahrrad fahren kann.

Dein bayerisches Lieblingssprichwort?

Ja, mei!

Geht immer:

Lachen.

Dein Lieblings-Insta- oder Twitteraccount?

Keiner. Ich bin kein Fan von sozialen Netzwerken.

Wo findet man dich?

In der Librairie française / Librería española, Georgenstraße 43.


Fotos: © Florian Kappelsberger

Der Beitrag Münchner Gesichter mit Cecilia Estrada von der Librairie française erschien zuerst auf MUCBOOK.


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